TETRAPLEGIE (Querschnittslähmung): Behandlung mit Nerventransfers
In Fällen von Rückenmarksverletzungen in Halshöhe (sog. zervikale Rückenmarksverletzungen) tritt eine mehr oder weniger vollständige Lähmung aller vier Gliedmaßen ein. Bei den oberen Extremitäten bleiben jedoch für gewöhnlich sensorische oder motorische Funktionen in unterschiedlichem Ausmaß erhalten – abhängig von der Schwere und Höhe der Nervenverletzung. Dies bedeutet, dass je nach Höhe der Verletzung einige Bewegungen noch möglich sind, andere wiederum nicht.
Um die Kontrolle über einige vom verletzten Rückenmarksbereich gesteuerte Muskelpartien wiederzuerlangen, ist es möglich, Nerventransfers (Nervenübertragungen) von den benachbarten Nerven durchzuführen. Dies ermöglicht die Wiederherstellung einiger Funktionen und verbessert so die Lebensqualität von Patienten mit Tetraplegie in ihren täglichen Aktivitäten. Möglich ist z.B. die Wiederherstellung der Ellenbogenstreckung, der Streckung des Handgelenks und der Finger, des Schließens der Hand usw.
In jedem einzelnen Fall wird die Rückenmarksverletzung einer eingehenden Untersuchung unterzogen, um insbesondere die noch voll funktionsfähigen Nervenstränge aufzufinden. So ist es möglich, für Sie die beste Behandlungsstrategie individuell zu planen. Einige Nerventransfers werden im selben Verfahren durchgeführt, welches auch bei der Behandlung von Verletzungen des Plexus brachialis zur Anwendung kommt.