Was ist Neurochirurgie?
Die Chirurgie des zentralen und peripheren Nervensystems, Schädel und Wirbelsäule. Wie alle medizinischen Fachrichtungen verfügt auch diese über exklusive Anwendungsgebiete (wie z.B. Aneurysma, Hirntumore, o.ä. welche mit anderen Gebieten, wie beispielsweise die Chirurgie der Wirbelsäule oder die des peripheren Nervensystems zusammenhängen). Die Wissenschaft sowie die Medizin im allgemeinen wird mit jedem Tag fortschrittlicher, so wurden gewisse Krankheiten auf eine neue Art behandelt (Kraniotomie mit Clipage des Aneurysma). In der Zwischenzeit gibt es andere Behandlungswege (Endovaskulare Embolisation des Aneurysma) So ist die primäre Aufgabe eines jeden Arztes und insbesondere die eines jeden Neurochirurgen, nicht nur darauf begrenzt, ein hervorragender Spezialist zu sein, sondern auch und vor allem, unter Anwendung der Schulmedizin nicht mit überholten oder veralteten Maßnahmen zu praktizieren. Dies erfordert und verpflichtet zu einer stetigen Weiterbildung um unseren Patienten, die für den Moment beste Behandlungsmethode mit den besten Ergebnissen anbieten zu können. Verschiedene Techniken, die vor einiger Zeit verbreitet waren, sind inzwischen überholt und manchmal sogar konträr, so dass die Weiterbildung und das konstante Studium überaus wichtig sind. Früher brauchten Veränderungen teilweise Jahrzehnte, heute sind es Monate. Die Einführung von Mikroskopen, Endoskopen, Neuronavigation und die minimal-invasive Chirurgie sind Herausforderungen für jeden Spezialisten, der sich und seine Kenntnisse mit regelmäßigen Teilnahmen an Schulungsveranstaltungen der Aktualität anpassen muss.
Eine weitere große Herausforderung in den letzten Jahren war die Einrichtung von multidisziplinären Teams, welche die unterschiedlichen Erkrankungen aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten und so die Behandlungsmöglichkeiten erweitern. So hat sich eine enge Zusammenarbeit mit der Onkologie und den Strahlungstherapeuten, zur Behandlung von Hirntumoren geführt, sowie die Mitarbeit in verschiedenen Zweigen der Neurologie zur Behandlung von Epilepsie, anormale Bewegungen (Parkinson Syndrom) oder die spastische Pathologie. Auch gab es in den letzten Jahren neue Wege der Zusammenarbeit, wie beispielsweise die Gefäßchirurgie zur Behandlung der Wirbelsäule oder die HNO für endoskopische Eingriffe an der Schädelbasis.
Warum Neurochirurgie?
Die Neurochirurgie entsteht aus der Kenntnis der charakterlichen Eigenschaften des Nervengewebes. Einerseits erfordert dies eine sehr genaue Kenntnis der Anatomie. Es handelt sich nicht allein um das äußere Erscheinungsbild des Gehirns, des Kleinhirns und des Rückenmarks, sondern und vor allem die Kenntnis der dreidimensionalen Verbindungen des inneren Nervensystems. Auf diese Weise kann in diese Verbindungen eingedrungen werden ohne sie zu verletzten, anstatt durch die Venen zu gehen und diese zu zerstören.
Bild von 3-Tesla-MRT in koronalen Abschnitt der Nervenbahnen
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Bild von 3-Tesla-MRT in sagittaler Abschnitt der Nervenbahnen
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Eine zweite ausschlaggebende Charakteristik des Nervensystems ist das nicht vorhandene Bindegewebe, was es sehr weich macht und so Verletzungen durch minimalen Druck oder Ausdehnung entstehen, welche von anderen Organen oder Geweben toleriert würden. Eine dritte Charakteristik, welche das Nervensystem einzigartig macht, im speziellen das zentrale, ist die Wirkung auf Verletzungen. Entzündungen mit Ödemen an jedem anderen Organ, bewirken lediglich eine Anschwellung und Schmerzen. Hier jedoch ist das Problem komplizierter durch die Existenz eines knöchernen Gehäuses, was die Anschwellung verhindert. Diese Vergrößerung des Drucks erschwert den arteriellen Blutfluß, bis zur kompletten Blockade der celebralen Durchblutung, mit der Folge des Hirntotes des Patienten.
Hervorheben sollten wir schließlich ebenso, das das menschliche Nervengewebe eine sehr geringe Kapazität der Regeneration hat, im Gegensatz zu den Knochen oder der Leber, welche regenerieren können.
Demzufolge, erfordert das Eingreifen in das Nervengewebe spezielle Instrumente und Geräte sowie ein spezielles chirurgisches Geschick. Zum Beispiel, die Blutgefäße des Gehirns und des Rückenmarks sind so dünn, dass man sie nicht verbinden oder veröden kann, wie man es bei anderen Teilen des Organismus machen würde. Spezielle Clips und ein bipolares Koagulationssystem sind erforderlich. Des Weiteren verfügt das Gehirn nicht über energetische Reserven, wie es anderen Organe haben, wie beispielsweise Zucker (Glykogen, Glukose) oder Fette. Dies bewirkt, im Gegensatz zu anderen Organen, dass die Anbringung von Blutsperren notwendig ist um den Eingriff ohne jedwede Blutung vorzunehmen. Auf der anderen Seite muss ein konstanter Blutfluß garantiert sein. Sollte dieser nur 3-5 Minuten unterbrochen werden, könnten irreversible neuronale Schäden entstehen. Als Konsequenz ergeben sich dann der Tod oder ein vegetativer Zustand.
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Was bieten wir an
Ein Krankenhaus mit umfangreicher technischer Ausstattung und ein Team das sich der stetigen Weiterbildung verschrieben hat.
Operationsmikroskop
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Endoskopie Geräte
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Neuronavigation
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Intra-operative CT
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Ultraschall-Aspirator
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CO2-Laser
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Intraoperative elektrophysiologische Monitoring
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Laser photodynamische Therapie
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Video EEG
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Radiofrequenz-Puls-Generator
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Ozone-Generator
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